Bericht der Jahreshauptversammlung des BNAN e.V.

Vortrag von Prof. Luick bei der Jahreshauptversammlung

Prof. Rainer Luick, eingerahmt von den Vorsitzenden.

Für die Jahreshauptversammlung konnte Herr Professor Rainer Luick mit seinem Vortrag „Extensive Weide – Schlüsselfaktor für die ökologische Vielfalt von Kulturlandschaften“ gewonnen werden. Das Thema Beweidung sorgt immer wieder für Diskussionen nicht nur beim BNAN. Prof. Luick lehrte fast 25 Jahre an der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg im Bereich Natur- und Umweltschutz. Seine Einstiegsfrage vor ca. 70 Mitgliedern war: „Warum ist das Thema Beweidung für den Naturschutz so wichtig?“ Seine Meinung: Leider ist insgesamt eine Verschlechterung der Artenvielfalt zu beobachten, sodass alles getan werden muss, um diese zu stoppen. Ohne extensive Beweidung würde es kein artenreiches Grünland geben, denn dadurch entwickeln sich wichtige Faktoren auf den beweideten Flächen. Exkremente (Lebensräume für Käfer und Fliegen), Aas (Nahrung für Beutegreifer), Kleinstrukturen (Trittspuren, Suhlen, Ameisen häufen, etc.). Rinder, Esel und Wasserbüffel schaffen andere Kleinstrukturen als Schafe und Ziegen. Herdenwanderungen dienen der Verbreitung von Diasporen (Samen, Sporen, Früchte) und Kleintieren (Insekten u.a.). Durch seine Mähaktionen mit anschließendem Abräumen des Mähguts in den Biotopen macht der BNAN schon eine tolle Arbeit für den Erhalt der Artenvielfalt, die noch durch die zusätzliche Beweidung der Wiesen mit Weidetieren erhöht werden könnte.

Das Grünland wird heute zwei- bis dreimal im Jahr gemäht. Dazwischen findet keine Beweidung statt. Das muss sich ändern, will man der Verschlechterung entgegentreten. Es fehlen die von den Weidetieren ausgelösten ökologischen Prozesse. Deshalb plädiert er sehr für die Beweidung mit verschiedenen Weidetierarten: Rinder, Esel, Ziegen, Schafe und sogar Schweine, um effektiveren Naturschutz zu erhalten. Aber dafür müssen auch im Vorfeld die Rahmenbedingungen geschaffen werden. Z.B. Alt- und Totholz, offene Bereiche und fließende Übergänge zwischen Wald und Weide. Er ist auch der Meinung, dass eigentlich nur durch die intensive Durchführung von extensiver Weidenutzung die rechtlichen Verbindlichkeiten für das Grünland erfüllt werden können. Diese Ansichten werden sicherlich die BNAN-Pflegemaßnahmen in den nächsten Jahren diskussionsfreudig begleiten. Eine kleine Fragerunde schloss sich diesem Vortrag an. Als Dankeschön für seinen tollen Vortrag überreichte der 2. Vorsitzende Albrecht Gorthner Herrn Luick ein Buchgeschenk.

Nach der Pause, in der selbstgebaute Nistkästen erworben werden konnten, begann der offizielle Teil der Mitgliederversammlung, der von Konrad Münch moderiert wurde. Er begann mit dem Gedenken an die in 2023 verstorbenen Mitglieder. Danach folgte der Bericht des Vorsitzenden Manfred Ludwig. Darin erinnerte er an das vergangene Jubiläumsjahr und dankte allen, welche die vielen Veranstaltungen, die teilweise sehr gut besucht waren, ermöglichten haben. Im Herbst wird hierzu ein Jubiläumsband erscheinen. Momentan werden 1082 Mitglieder beim BNAN geführt. Hoffnungsvoll schaute er in die Zukunft des BNAN, denn es wurden bei der letzten Vorstandssitzung viele Ideen eingebracht, die zur positiven Weiterentwicklung des Vereines beitragen könnten. Dazu trägt u.a. die Durchführung des Naturschutz- Jugendzeltlagers (=ÖZL) bei. Sein besonderer Dank galt dem Leiter- und Organisationsteam dieses ÖZL. Auch bei den Naturschutzbehörden bedankte er sich, die den BNAN immer mit Rat und Tat zur Seite standen. Und schlussendlich bei den freiwilligen Helferinnen und Helfern, die den BNAN in welcher Form auch immer kräftigst unterstützten.

Im Anschluss erinnerte Michael Klenk in einem humorvollen Bildbericht an das ÖZL und fasste die Ereignisse, die Arbeiten, die Pannen und die Freuden bei dem Event im NSG Bodenmöser bei Isny/Allgäu sehr anschaulich zusammen.

Es folgte der Kassenbericht des Schatzmeisters Konrad Münch. Die Kassenprüfer bescheinigten eine einwandfreie Führung der Kasse, sodass einer Entlastung des Schatzmeisters problemlos erfolgen konnte.

Die Entlastung des Vorstandes nahm dann die Schriftführerin Hildburg Jaeschke vor. Sie gestaltete diesen Vorgang in Reimform, der die Anwesenden teilweise erheiterte. Alle betreffenden Personen im Vorstandsbereich wurden einstimmig entlastet.

Da es bei dem letzten Tagesordnungspunkt Verschiedenes keine Wortmeldung gab, schloss Konrad Münch die Versammlung und wünschte allen eine gute Heimkehr. (eg)